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Zukunft von Baum und Mensch

 

 

„Als ich den Tod dieses heiligen Gewächses sah,
das in der Stille des Waldes Jahrhundert um Jahrhundert
bis in den Himmel gewachsen war,
stiegen mir die Tränen in die Augen.
Ich sah wie alles zusammenbrach.
Wie auch die anderen Bäume vernichtet wurden
und mit ihnen alle Tiere und Pflanzen,
die in und auf ihnen eine Heimstadt gefunden hatten.“

Jane Goodall
Geleitwort zu „Wälder, die wir töten“
von Emmanuelle Grundmann

 

 

Die rücksichtslose Plünderung alles Lebendigen dauert an

Auf feinstofflicher Ebene räsoniert jede Baumart mit unterschiedlichen Frequenzen aus der Umgebung. Im Winter wirken die Bäume als Antennen, die die Vielfalt kosmischer Bildekräfte empfangen. Und jede Baumart hat dementsprechend völlig unterschiedliche Qualitäten, die sie in ihre Umgebung ausstrahlt. Menschen haben dies von Anbeginn gespürt, zu bestimmten Zeiten bestimmte Bäume aufgesucht und immer ganz bestimmte Baum-/Holzarten für bestimmte Zwecke verwendet.

Bei den Kelten beispielsweise wurde aus den Zweigen der Birke, die auch in der Natur am Beginn des Lebenszyklus des Waldes steht, Kinderkrippen gefertigt, wie auch die Birkenreiserbesen, mit denen rituell zu Neujahr das alte Jahr „aus dem Haus gefegt“ wurde. Die Germanen legten großen Wert darauf, nach ihrem Tode mit bestimmten Holzarten verbrannt zu werden, Prunk und Protz waren ihnen dabei gleichgültig. Eiche, Esche, Holunder, Hasel, Linde – sie alle haben ihre eigenen Bräuche und Legenden. So offenbart sich durch die Feinfühligkeit derer, die vor uns kamen, ein weiteres Gesicht der Bäume.

In der heutigen Zeit müssen wir tun, was wir können, damit noch etwas übrigbleibt für die, die nach uns kommen. Zu lange hat die rücksichtslose Plünderung alles Lebendigen angedauert. Und was können wir tun? Wir, die Erben der Entfremdung?

Wir können Bäume pflanzen, viele Bäume, und uns in unserer Gemeinde für den Erhalt von bestehenden Baumbeständen und anderen Biotopen einsetzen. Wahrer Umweltschutz beginnt jedoch mit einem Umdenken: Wir Menschen sind nicht Zentrum des Universums, sondern „Mitgeschöpfe“ in einem viel größeren, lebendigen System. Die Erde gehört nicht uns, sondern wir gehören zur Erde.

Und wie alle Wesen im großen Geflecht des Lebens hat auch der Mensch seine Aufgaben – die ihm niemand abnehmen kann. Unsere geistigen Fähigkeiten und technischen Möglichkeiten legen uns eine besondere Verantwortung auf.

Mensch sein heißt,
der blinden Selbstzerstörung durch Gier zu widerstehen und
wahre Würde dadurch zu gewinnen,
dass unsere Taten von Fürsorge und Achtung
vor allem Leben getragen sind.

Dann kann auch die uralte Freundschaft von Mensch und Baum aufs Neue erblühen.

 

Literatur:

Fred Hageneder,  Der Geist der Bäume
geist-der-baeume.de

Bildquelle:

mary1826 – pixabay.com

 

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